Produkt des Monats Juni: Pasta von "Libera Terra"

Das Projekt „Libera Terra“ „Unsere Produkte sind mehr als nur Lebensmittel. Sie sind ein Zeichen des Widerstands gegen die Macht der Mafia.“ (Pater Luigi Ciotti, Gründer von „Libera terra“)

Die Mafia mit Gesetzenbekämpfen

Was in Deutschland nurals peripheres Problem wahrgenommen wird – die Macht des organisiertenVerbrechens – hat für die Menschen auf Sizilien und anderen Teilen Italiensbittere Konsequenzen für den Alltag. Mit dem Projekt „Libera Terra“ gibt esHoffnung. Ermöglicht wird dies durch die Kombination zweier Gesetze: DasPio-La-Torre-Gesetz erlaubt dem Staat, Personen schon beim begründeten Verdachtauf Mitgliedschaft in der Mafia zu enteignen. Ein weiteres Gesetz ermöglicht,die konfiszierten Güter zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Nutzung zuüberlassen. Darauf basierend wurden seit 2001 auf Initiative des katholischenPriesters Don Luigi Ciotti auf Sizilien und in anderen Regionen ItaliensKooperativen gegründet, um gerade jungen Menschen eine Perspektive in einemlegalen Lebensumfeld jenseits der Mafia zu bieten.

Der Geschmack derLegalität

Neun “Libera terra”Kooperativen gibt es in Sizilien, Apulien, Kalabrien und Kampanien, sowieeinzelne Bauern, die mit den Kooperativen zusammenarbeiten. Zu denQualitätskriterien gehört natürlich, dass die Kooperativenmitglieder keineKontakte zur Mafia haben dürfen. Dies wird polizeilich überprüft. Aber auchUmweltschutz, faire Bezahlung und Behandlung der ArbeiterInnen, organischerAnbau und hohe Produktqualität gehören ebenso dazu wie soziale Aktivitäten.Gleichzeitig haben die Kooperativen auch die Aufgabe, Menschen mit Behinderungendie Mitarbeit zu ermöglichen und die konfiszierten Güter im Sinne desAllgemeinwohls zu bewirtschaften. Auch übernehmen die Kooperativen in ihremjeweiligen Umfeld Vorbildfunktion, um dadurch die Bauern mit unabhängigem Landdavon zu überzeugen, sich ihnen anzuschließen und sich von der Mafiaabzuwenden.

Fairer Handel wirkt!

Um die Kooperativen zuunterstützen, importiert und vertreibt das Fair-Handels-Zentrum Rheinland seit2010 von „Libera terra“ unter anderem kontrolliert biologisch angebaute Nudelnund Feinkostspezialitäten. Diese hochwertigen mafiafreien Produkte gibt es hierim Weltladen Unterwegs.

Autor*in:
Ulrike Rogowski
Datum:
1.6.2020

Das könnte sie auch interessieren:

Jahresthema 2021 Teil 2: Themenschwerpunkt "Flucht, Migration und der Faire Handel"

Die Bildungsarbeit des Weltladens Unterwegs und seinem Trägerverein "Unterwegs für eine gerechte Welt" hat nebem dem jährlich wechselnden Schwerpunkt seit dem Jahr 2016 mit dem Projekt "Flucht,Migration und der Faire Handel" einen weiteren festen Themenbereich.

Produkt des Monats Oktober: Marmeladen von Libera Terra

Was in Deutschland nur als peripheres Problem wahrgenommen wird – die Macht des organisierten Verbrechens - hat für die Menschen auf Sizilien und anderen Teilen Italiens bittere Konsequenzen für den Alltag. Mit dem Projekt „Libera Terra“ gibt es Hoffnung.

Produkt des Monats August 2021: Chilisaucen aus Südafrika

Die Fairhandels-Organisation Turqle Trading wurde 1997 mit dem Ziel gegründet, nachhaltige Arbeitsplätze in der Produktion in Südafrika zu schaffen. So werden z.B. die feurig-scharfen Chili-Saucen in Kapstadt und Umgebung in kleinen Betrieben komplett hergestellt und abgefüllt. Die langfristige Vision von Turqle Trading war schon damals klar: Auch Wertschöpfung, Produktentwicklung und Vernetzung der Produzent*innen sollen gezielt im eigenen Land gestärkt werden.