Mainzer Konfi-Tage 2020 im Weltladen Unterwegs

Wie viele Flüchtlinge gibt es laut der Vereinten Nationen weltweit? Aus welchen Gründen verlassen Menschen ihre Heimatländer? Und wo leben die meisten Geflüchteten? Diese und weitere Fragen mussten die Mainzer KonfirmandInnen im Rahmen der Mainzer Konfi-Tagen 2020 an der Station im Weltladen Unterwegs beantworten.

Es ging wieder kreuz und quer durch die Mainzer Alt- und Neustadt bei der Stadtrallye, die das Evangelische Stadtjugendpfarramt in Kooperation mit allen Kirchengemeinden und vielen anderen Einrichtungen jedes Jahr veranstaltet. Diese konnte auch dieses Jahr mit insgesamt 16 Stationen und einem Hygiene-Konzept vom 08. bis 10. September stattfinden. Dabei lernten die KonfirmandInnen wichtige Orte und Personen des kirchlichen und sozialen Mainz kennen, lösten kreative und knifflige Aufgaben, entdeckten und hinterließen ‘Spuren’.

Wie in den letzten Jahren auch, war der Weltladen Unterwegs beteiligt. Dafür wurden der Infopunkt des Ladens und die große begehbare Weltkarte (2x3 Meter) als Station auf dem Karmeliterplatz aufgebaut. In einer kurzen interaktiven Bildungseinheit informierten sich die KonfirmandInnen über das Thema Flucht und Migration und erfuhren, welche Möglichkeiten der Faire Handel in diesem Kontext bietet. Weltweit sind heute mehr Menschen auf der Flucht als nach dem Zweiten Weltkrieg; laut der Vereinten Nationen über 70 Millionen. Die drei größten Herkunftsländer sind Syrien (6,6 Mio.), Venezuela (3,5 Mio.) und Afghanistan (2,7 Mio.) Die Hälfte aller Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche. Verfolgt man die aktuelle Diskussion um Flucht und Migration in Deutschland, bekommt man den Eindruck, dass alle Menschen nach Europa wollen. Aber: Der Großteil der weltweiten Migration findet innerhalb der Herkunftsländer der Flüchtenden statt oder hat die Nachbarländer als Ziel. Neun von zehn Geflüchteten leben in den sogenannten Entwicklungsländern. Dies gilt auch für die Menschen, die ihre Heimat aus wirtschaftlicher Not verlassen müssen. Diese Menschen werden bei uns häufig „Wirtschaftsflüchtlinge“ genannt. Dabei wäre es richtiger, von Flüchtlingen aufgrund unserer Wirtschaftspolitik zu reden. Denn die Wirtschaft in vielen afrikanischen Ländern wird zum Beispiel durch die Agrar-, Fischerei- oder Handelspolitik der EU geschwächt.

Die KonfirmandInnen erarbeiteten sich mithilfe von kurzen Texten Inhalte zu dem Thema, die dann in der Gruppe diskutiert und besprochen wurden.

Unser Themenschwerpunkt Flucht, Migration und der Faire Handel wird gefördert durch den Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) / Brot für die Welt sowie das Integrations- (MFFJIV RLP) und das Innenministerium Rheinland-Pfalz (MDI RLP). Falls Sie weitere Informationen wünschen und Interesse an einer Bildungseinheit haben, wenden Sie sich direkt an bildung(at)weltladenmainz.de.

Autor*in:
Julian Schroeder
Datum:
17.9.2020

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